Der Bunker

Die Anlage

Der Kletterbunker ist eine Outdoor-Anlage des Deutschen Alpenverein Sektion Berlin.

Kurzinfo

  • Volkspark Humboldthain Nähe S/U-Bahn Gesundbrunnen, Wedding
  • Beton strukturiert und einige Kunstgriffe, meist kleingriffig, Dach
  • Wandhöhe ca. 13m + Dach + 2m Wand
  • Kletterflläche ca. 1000m²
  • Schwierigkeitsgrade 6 bis 10-, wenig unter 7, meiste zwischen 7 und 9-
  • Umlenkpunkte nicht von oben erreichbar

 

Kletter-Wetter

 

Bunkerliebe

Zur Geschichte des Hochbunkers am Humboldthain kann man sich ausführlich in anderen Quellen informieren (z.B. "Dickes B" von Gerald Krug). Ich möchte hier lediglich meine Eindrücke von der Kletteranlage sowie der dortigen Kletterei wiedergeben.

Als ich den Bunker das erste Mal aufsuchte – an einem nasskalten Wintertag – wurden meine Erwartungen bitter enttäuscht: Dies war keine Klettersportstätte, sondern ein Kriegsschauplatz! Vor mir erhob sich ein Bollwerk aus Beton, zerfurcht von rissigen Narben, überdimensionalen Kratern und übersät von unzähligen Einschusslöchern; da und dort spickten noch rostige Reste vom Bewehrungsstahl aus der grauen Wand… ein überwältigendes abschreckendes Mahnmal vergangener Zeiten – mitten in der Großstadt.

Hier kann man Führungen mitmachen, kann sich beeindrucken lassen von der massiven Bauweise, von den missglückten Sprengversuchen usw.

Aber Klettern? Allein dieses kalte Monstrum zu berühren erzeugt eine Gänsehaut…

Doch die Klettersucht ist stärker. Unbewusst hatte ich hier und da schon einen Haken entdeckt. Routenverläufe wurden erkennbar. Die geschlagenen Griffe und gebohrten Fingerlöcher waren ungewohnt. Aber dieser Einstieg hier könnte gehen. Die Sequenz bis zur ersten Sicherung…

Mit Beginn der Klettersaison holte ich mir die wenigen leichten Routen, schwerere folgten, und irgendwann unterlag ich der Sammlerleidenschaft: Hier möchte ich so viele Routen wie möglich knacken! In der Hoffnung, dass es anderen ähnlich ergeht, kam ich auf die Idee mit der „Bunkerliste“. Es würde mich freuen, wenn einige Sportfreunde an dieser Seite Gefallen finden und mitmachen.

Das Klettern am Bunker hat einige Vor- und Nachteile:

Vorteile

Zentrale Lage: Schnell per S- und U-Bahn zu erreichen, bei Sommerwetter lädt der Humboldthain zum spazieren, joggen oder chillen ein und bei Mieswetter kann man sich direkt um die Ecke im Magic Mountain austoben.

Kostenlos: Man muss allerdings Mitglied im DAV Sektion Berlin sein. www.dav-berlin.de

Wetter: Die Wand ist nach Norden ausgerichtet. Man ist also der Sonne nicht allzu sehr ausgeliefert. Bei leichtem Regen schützt das ausladende Dach etwas.

Routenzahl: Auf relativ kleinem Raum finden sich hier verhältnismäßig viele Routen, und dabei beginnt es erst ab dem 6.Grad.

Kultstatus: Wenn man vom Klettern in Berlin spricht, kommt man um den Bunker nicht herum. Vielleicht weil diese Kletteranlage eine der Ältesten der Stadt ist, oder weil die genialen Routen, wie am richtigen Fels, über all die Jahre kaum verändert wurden... Warum auch immer: Das Klettern am Bunker ist Kult!

Nachteile

„Gestein“: Die Kletterei am Beton, an gemeißelten Griffen und Bohrlöchern ist gewöhnungsbedürftig. Beton ist eben kein natürlicher Fels.

Neigung: Es dominiert hier die senkrechte Wandkletterei. Nirgendwo kann man sich Finger und Fußzehen so herrlich schrotten wie beim ewigen Leistenzerren in der kratzigen Bunkerwand! Allerdings gibt es auch einige schöne pumpige Dächer und sogar Reibungstechnik kann an der einen oder anderen Kante erforderlich sein.

Zu schwer: Nix für Anfänger! Oder zählt das zu den Vorteilen? Die harte Old-school-Bewertung hat sich am Bunker bis heute nicht verändert. Es gibt viele Zwergentod-Routen.

Nass, kalt: Nach starkem Regen können Teile der Wand lange nass sein. Nordwand. Für den Unter-10°C-klettere-ich-nicht-Kletterer beginnt die Saison hier später und endet früher.

Adrian

Der BunkerWandstrukturen am Bunkerlink-up Bernhard SchlägerUnter'm Dach

 

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